Sprunggelenksverletzungen sind nervig, gefährlich und bringen obendrein eine Menge Folgeprobleme mit sich. Deshalb ist ein guter Schutz, spätestens nach dem ersten Umknicken, super wichtig! Ich kenne mich damit aus. Sowohl beruflich als auch privat habe ich als Physiotherapeut und Volleyballer einige Verletzungen miterlebt und behandelt.
Ich bin davon auch nicht verschont geblieben. Meine letzte Verletzung ist drei Jahre her. Dort bin ich beim einfachen Rückwärtslaufen umgeknickt. Ist das normal? Irgendwie schon. Viele Sportler, die bereits umgeknickt sind, ziehen sich danach viel leichter dieses Problem erneut zu.
Woran liegt das? Nach dem ersten Umknicken, auch Supinationstrauma genannt, reißt häufig das vordere Außenband und die Gelenkkapsel weitet sich. Diese Hülle aus Bindegewebe umschließt das Gelenk sehr fest und bildet die wichtigste Sicherungsfunktion des Sprunggelenks.
Wenn das vordere Außenband gerissen ist, ist das an sich erstmal kein Problem. Es verwächst einfach mit der Gelenkkapsel und muss in der Regel nicht operiert werden. Es entsteht jedoch eine strukturelle Instabilität. Die kannst du auch schwer wegtrainieren. Du kannst deine Muskulatur dazu bringen, in instabilen Situationen schnell zu feuern und dadurch dem Gelenk Halt zu geben. Es wird jedoch nie wieder so gut wie vorher. Dies belegen auch Studien. Die Rate an erneuten Verletzungen nach dem ersten Supinationstrauma ist enorm hoch.
Die Geschichte geht leider auch noch weiter. Eine Sprunggelenksinstabilität führt zu vermehrten Abnutzungserscheinungen im Sprunggelenk, einer erhöhten Zahl an neuen Traumata und ggf. zu weniger Kraft in der gelenknahen Muskulatur. Die Muskulatur kann durch die Verletzungen und daraus resultierende Fehlpositionen des Gelenks gehemmt werden. Dies kann wiederum eine gute Rehabilitation beeinträchtigen. Zudem wird das Gelenk in der Regel immobil.
Behandelst du es nicht, wird dies zu Folgeproblemen führen. Es vermindert zum Beispiel die Fähigkeit, gut mit dem Fuß abrollen zu können oder erschwert eine gute Kniebeuge bzw. Abwehrposition im Volleyball. Somit ist die Prävention von erneuten Sprunggelenksverletzungen extrem wichtig.
Wie ich als Physio helfen kann
In der Regel gibt es vom Arzt selten eine Überweisung zum Physiotherapeuten nach dieser Art der Verletzung. Dabei wäre es enorm wichtig. In meiner Praxis für Physiotherapie prüfe ich die Kraft der gelenknahen Muskeln, die Beweglichkeit des Sprunggelenks und teste die oben erwähnte Instabilität. Sofern einer dieser Punkte auffällig ist und verbessert werden kann, steigt deine Chance auf einen guten Heilungsverlauf. Schützt Sprunggelenk-Physiotherapie vor einer erneuten Verletzung? Meiner Meinung nach nicht.
Darum solltest du präventiv eine Bandage tragen
Volleyball ist ein sehr schneller und explosiver Sport. Landest du beim Blocken auf dem Fuß eines Mit- oder Gegenspielers, ist die Chance, dass du umknickst hoch. Bist du schon mal umgeknickt und landest auf einem Fuß, ist die Chance noch deutlich höher. Deine Muskeln können gar nicht so schnell arbeiten, wie der Unfall passiert. Deswegen sind auch solche Reha-Übungen, wie auf einem wackeligen Untergrund stehen, nicht unbedingt zielführend.
Den echten Unfallhergang bildet es nicht ab. Somit ist es kein adäquater Ansatz. Ehrlich gesagt, gibt es kaum Übungen, die dich vor dem Umknicken bewahren. Traurig aber wahr! Aus diesem Grund trage ich selbst und empfehle ich das Tragen einer Sprunggelenkbandage oder -orthese beim Training, wenn du ein Supinationstrauma hattest. Es gibt keine echte Alternative dazu, denn wie oben bereits erwähnt, bleibt das Sprunggelenk in den meisten Fällen instabil und deine Muskulatur kann dies nicht ausgleichen.
Meine Erfahrungen mit The BetterGuard
Ich trage seit 3 Jahren bei jedem Training eine Sprunggelenkbandage und habe einiges ausprobiert. Zuerst waren da diese steifen Orthesen aus Kunststoff. Diese sind sicher, sitzen jedoch wirklich schlecht im Schuh. Für mich fühlte sich der Sitz vom Schuh dann instabil an, da ich ihn gar nicht richtig binden konnte. Zudem versteifte sie das Sprunggelenk die ganze Zeit und meine stabilisierende Muskulatur arbeitet gar nicht mehr.
Anschließend habe ich die vom Arzt verschriebene Bandage mit diesen Verstärkungen aus Gummi am Knöchel ausprobiert. Auch die waren sehr dick im Schuh und das Gummi am Knöchel bringt dir effektiv nur etwas, wenn dein Knöchel noch dick ist. Man fängt jedoch erst wieder mit Spielen an, wenn der Fuß vollkommen abgeschwollen ist. Somit ist dies nicht die richtige Wahl.
Im Anschluss trug ich eine lange Zeit eine feste Stoffbandage ohne Pilotten, dafür mit einem Gummizug, der eine stabilisierende Wirkung haben soll. Damit habe ich mich schon deutlich sicherer gefühlt, jedoch wissend, dass ein bisschen Stoff und Gummi den Unfall im Ernstfall nicht vermeiden kann.
Nun kam The Betterguard ins Spiel. Die Bandage verbindet für mich den Komfort einer Stoffbandage mit der Sicherheit einer Kunststofforthese. Sie liegt eng an und ich komme gut in den Schuh. Zudem ist der Sicherheitsmechanismus grandios. Er setzt ein, sobald mein Fuß umknicken würde. Wie ein Sicherheitsgurt. Den Rest der Zeit kann ich mich ganz normal bewegen und habe keinerlei Engegefühl. Somit ist dies die Bandage, die aus meiner therapeutischen Sicht den höchsten Nutzen hat.
Wie The BetterGuard mich vor dem Umknicken schützte
Den Abschluss meines Artikels soll mein ganz persönlicher „Betterguards-Moment“ sein. Im Volleyballtraining war ich in einer Blocksituation. Der Pass für meinen Gegenspieler wurde zu dicht gespielt. Er tritt über und ich lande auf seinem Fuß. Beste Voraussetzungen, um umzuknicken, richtig? Ich habe innerhalb von Millisekunden gespürt, dass mein Fuß diese typische Bewegung macht, hab mich schon wieder im Krankenhaus auf einen Röntgentermin warten sehen und gehofft, dass diesmal nichts Schlimmeres passiert. Aber es passierte nichts. Absolut gar nichts. Wow, das System hat wirklich funktioniert! Kein Umknicken, nur eine Schrecksekunde. Ich konnte direkt mit dem Training fortfahren als wäre nichts gewesen.
Ich danke also den Machern des Betterguards für diese geniale Erfindung und wünsche allen Leser*innen auch ihren ganz persönlichen „Betterguards-Moment“.
Liebe Grüße
Philipp
Zum Autor Philipp Rey:
Philipp ist studierter Physio- und Manualtherapeut und befindet sich gerade am Ende seines Masterstudiums in muskuloskelettaler Physiotherapie. Sein Arbeitsschwerpunkt liegt in der Prävention und Rehabilitation von volleyballspezifischen Beschwerden des Bewegungsapparates. Er ist zudem Podcaster, Autor und betreut Jugendliche am Volleyball-Stützpunkt in Lübeck im Athletikbereich.